Pano

Test-Panorama mit Slant

Mit diesem Panorama zeigen wir das Ergebnis eines Tests, den Thomas Bredenfeld, Autor des Standardwerks »Digitale Fotopraxis - Panoramafotografie« bald nach dem Erscheinen unseres SLANT Nodalpunktadapters gemacht hat. Wir lassen ihn hier gern zu Wort kommen:

Bei diesem Panorama habe ich nach einem Tag mit einer längeren Wanderung ein superleichtes Equipment dabei gehabt. Danach stand dann noch ein Ausstellungsbesuch an in einer tollen Location auf dem Programm, dem alten Schlachthof in Wiener Neustadt, in dem ein befreundeter Bildhauer seine großen Baumskulpturen gezeigt hat.

Der eigenwillige Raum hat ungewöhnliche Perspektiven geradezu herausgefordert. Bei diesem Panorama sitzt die Kamera (Canon 600D mit Sigma 8mm) auf einem Gitzo Basalt Reporter, dessen Beine sehr eng zusammengestellt waren, weil zwischen den beiden Baumstämmen nur wenig Platz war. Als Panoramakopf kann der damals ganz neue »SLANT Nodalpunktadapter von PT4Pano« zum Einsatz.

Die große Hyperfokaldistanz eines Fischauges wurde für diese Aufnahme voll ausgereizt. Die beiden Baumstämme in etwa 30cm Entfernung sind bei optimaler Blende ebenso scharf wie die Tiefe der riesigen Halle. Für eine solche, nicht ganz einfache Aufnahmesituationen hat sich der SLANT aus mehreren Gründen als hervorragend geeignet erwiesen:

  • Leicht, also (zusammen mit einem eher kleineren DSLR-Body) auch auf Stativen mit sehr kleiner Grundfläche wesentlich besser zu handhaben und ruhiger als eine größere Kamera mit einem 2-achsigen Panoramakopf.
  • Sehr präzise out-of-the-box. Der für diese Kamera-Objektiv-Kombination maßgefertigte Adapter liefert ohne jede Einstellungen konstant eine Durchschnittsgenauigkeit von 0,5 Pixeln bei knapp 10.700 Pixeln Gesamtbreite des equirektangularen Ergbnisses (!).
  • Sehr kleiner Footprint. Gerade bei eher beengten Verhältnissen am Boden kann man den Aufnahmestandpunkt nicht immer so optimal wählen, was die Bodenbeschaffenheit angeht, dass sich hinterher nicht ein größerer Retuschebedarf ergibt.
    Mit dem SLANT (zusammen mit dem ebenfalls schön kleinen PT4Pano Rotator) und mit steil gestellten Stativbeinen ist jedoch die Abdeckung nach unten bei einem solchen Panorama derart gering, dass die Ergänzung der Fehlstelle schnell, einfach und ohne eigens aufgenommene Reserve-/Retuschebilder passieren kann. Der Boden ist im Panorama oben zur Anschauung unretuschiert verblieben.

Und hier die technischen Daten dieses Panoramas:

  • Canon EOS 600D
  • Sigma 8mm ƒ/3.5 Fisheye
  • PT4Pano SLANT Nodalpunktadapter
  • PT4Pano Rotator
  • 4 Aufnahmen, alle 90°
  • ISO 100, ƒ/8.0, Belichtungsreihe: 1/50 - 1/13 - 1/3 sec
  • Gitzo Basalt Reporter G1298
  • Pre Production: Adobe Lightroom 3
    (nur Weißabgleich, Chromatische Aberration und Grundschärfung)
  • Stitching: PTGui 9.1.3
  • Exposure Fusion in PTGui
  • Retusche mit Pano2VR 4 und Adobe Photoshop CS6
  • Endergebnis: 10.688 x 5.344 Pixel

Fazit: Der SLANT ist die ideale leichtgewichtige Ergänzung zu einer Small-Body-DSLR wie der 600D. Mit einem leichten Reisestativ (v.a. solchen aus Carbon wie z.B. dem Benro Travel Angel) oder dem Novoflex Skistock kann man sich ein Panorama-Equipment zusammenstellen, das vom Gewicht her auch bei Mehrtages-Rucksacktouren noch gut mitspielt, wobei man aber bei der Professionalität der Ergebnisse her keine Abstriche machen muss.
Zudem ist man auch schnell unterwegs, weil man Stativ, Panoramakopf und Kamera quasi blind und ohne Einstellarbeit zusammenschrauben kann. Gerade im Hochgebirge (wo ich viel unterwegs bin) ist das ein nicht zu unterschätzender Faktor. Nicht nur ich bin schon wegen zu ausgiebiger und langwieriger Fotostopps in die Dunkelheit geraten...
Mit einer solchen Ausrüstung ist ein professionelles Panorama in wenigen Minuten im Kasten, was übrigens auch nicht-fotografierende Mitwanderer zu schätzen wissen ;-)
(... von anderen Anwendungsgebieten, z.B. dem Immobilienbereich, ganz zu schweigen. Dort ist Zeit Geld und alles, was man nicht Einstellen oder später Retuschieren braucht, zählt ...)

Thomas Bredenfeld / Wien